Ich lernte, die Bäume zu beschneiden, biologische Fliegenfallen herzustellen und bin geprüfter Olivenöl-Sommelier. Meine Freunde helfen mir seit über 4 Jahrzehnten, die Oliven schonend und überwiegend per Hand zu pflücken. Sie kommen sofort in die nahe Mühle und werden mit modernsten Methoden verarbeitet. Das Ziel ist ein Öl, das im alten Rom den Patriziern vorbehalten war: Oleum ex albis und Oleum Viride, Oliven von noch nicht vollreifen Früchten. Sie haben weniger Öl, was die Produktion erheblich verteuert, dafür aber ein Maximum an Geschmack und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen, die auch für eine lange Haltbarkeit sorgen. Das ist wichtig für Folgejahre, in denen es keine Oliven gibt, wie etwa 2023. Olivenöl ist das am meisten verfälschte Agrarprodukt in der EU. Karls Gold trägt das Garantiesiegel D.O.P. die geschützte Herkunftsbezeichnung.
Im englischen Reiseführer Blue Guides über die italienischen Marken heißt es unter dem Ortsnamen Cartoceto: „Bekannt seit dem 12 Jahrhundert für sein exzellentes Olivenöl, vielleicht das beste auf der ganzen Welt“. Nach der Legende siedelten sich in dem kleinen Seitental nahe der Adriaküste die überlebenden Karthager nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht am Metaurus- Fluß gegen das römische Heer im Jahr 207 a.C., die die endgültige Niederlage Hannibals und den Sieg Roms besiegelte. Seither gibt es hier Olivenbäume, die auf Tuffsteinböden wachsen und unübertroffenes Olivenöl produzieren. Hier erwarb Karl Hoffmann als junger Auslandskorrespondent einen uralten Olivenhain mit etwa 80 mehrhundertjährigen Bäumen, deren besondere Sorten ausschließlich den Ölbedarf der früheren Großgrundbesitzer deckten. Mit den Jahren wurden neue Haine um das kleine alte Bauernhaus gepflanzt. Karl Hoffmann ist seit ein paar Jahren in Rente und kümmert sich full- time um seine Olivenbäume, die seit 1980 ohne jede Chemie bewirtschaftet werden.
Olivenbäume produzieren nicht nur ein besonders wichtiges Lebensmittel, sie sind auch mit die besten CO2-Speicher unter den Bäumen. In einem einzigen Olivenbaum sind vielen Tonnen Treibhausgas konzentriert, ihr Erhalt ist also wichtig für die Umwelt. Ebenso wie die Pflege der Olivenhaine, die immer öfter aufgegeben werden, weil ihre arbeitsintensive Bearbeitung mit billigen, maschinell erstellten Massenprodukten aus spalierförmig angeordneten und kurzlebigen Olivenplantagen nicht konkurrieren kann. Die Folge sind verwucherte Haine, verlassene Höfe, mangelnde Landschaftspflege, deren Folgen der Klimawandel verstärkt.
Um die wertvollen Haine zu erhalten genügt der Erlös aus dem Ölverkauf nicht mehr. Wir bieten deshalb Patenschaften für unsere Olivenbäume an. Für 100 Euro pro Jahr bekommt ein ausgewählter Baum eine Plakette mit Namen des Paten, der dafür eine Urkunde mit Foto vom Baum und Geodaten erhält. Sowie ein Vorkaufsrecht für das Olivenöl, je nach Erntemenge.